PERMA-Leadership – den Rahmen für’s Aufblühen schaffen

Mir gefällt die Metapher von der ‚Führungskraft als Gärtnerin oder Gärtner‘ sehr gut. Denn als Führungskraft kann ich nur den Rahmen dafür schaffen, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst zur besten Version ihrer selbst entwickeln können. Mit dem Modell des PERMA-Leadership im Hinterkopf, erhalte ich klare Hinweise, wie mein konkreter Beitrag als Führungskraft dazu aussehen kann (Weitere Infos dazu in unserer Artikelreihe zu PERMA-Leadership).

Als Führungskraft ist dabei für mich wichtig zu wissen, dass ich wirklich nur einen Beitrag zu den Rahmenbedingungen leisten kann. Die Entwicklungsaufgabe selbst bleibt im Verantwortungsbereich der Mitarbeitenden.

Das ‚individuelle Aufblühen‘ ist ein emergenter Prozess. Es ist ein Phänomen, das sich durch das Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren zeigt, die das Akronym PERMA beschreibt. Als Führungskraft habe ich dabei keinesfalls die Funktion des Animierens. Eher die des Vorbildes, ja, und vor allem ist es eine Funktion des Ermöglichens, des Räume Schaffens.

Über Positive Emotionen in den Austausch kommen

Im Rahmen eines PERMA-Leadership Teamworkshops im #TeamRehasport stand dieses Mal der Buchstabe „E“ für Engagement im Vordergrund. Besonders beeindruckt haben mich dabei zwei Dinge: Zum einen der Rückblick und Erfahrungsaustausch über Positive Emotionen im Team, zum anderen die Wahrnehmung von Stärken bei den Kolleginnen und Kollegen.

Positive Emotionen in der Rückschau – es lohnt sich!

Eigentlich war es als kurzer Einstieg gedacht,ein Austausch in Tandems zur Fragestellung: „Welche positiven Emotionen habe ich seit unserem letzten Workshop in unserem Team erlebt und möchte ich gerne mit Dir teilen? Bitte nenne ein, zwei oder drei positive Emotionen. Ihr habt zwei mal zwei Minuten Zeit.“ Nachdem die Tandems zusätzlich einmal gewechselt hatten, wurden die wesentlichen Punkte im Plenum geteilt.

Die Wirkung war verblüffend.

Strahlende und dankbare Gesichter, eine sehr warme und herzliche Atmosphäre. Und auch ein Hauch von Überraschung bei allen, dass es sich wirklich so toll anfühlt, in diesem Team Mitglied zu sein und einen Beitrag zu der Organisation von Rehasport in Deutschland leisten zu dürfen.

Barbara Fredrickson hat mit „die macht der guten gefühle“ dazu die aktuellen Forschungsergebnisse veröffentlicht. Es war faszinierend miterleben zu dürfen, wie leicht es möglich ist, positive Emotionen zu entdecken und wie sich diese ausdehnen können. Barbara Fredrickson hat dies in ihrer Broaden-and-Build-Theorie untersucht.

Stärken entdecken und Stärken stärken

Der zweite Teil des Workshops widmete sich dem Thema Stärken. Die Grundidee dabei: Wenn es mir gelingt, am Arbeitsplatz meine Stärken zum Einsatz zu bringen, dann steigt die Chance, dass wir im #TeamRehasport immer häufiger den Flow-Zustand (vgl. auch Mihály Csíkszentmihályis Fachtext) erleben.

Auf dem Hintergrund des Vierfelder-Schemas von Alex Linley mit ‚realisierten wie auch unrealisierten Stärken‘, ‚erlerntem Verhalten‘ und ‚Schwächen‘ ging es in eine zweite Austauschrunde. Jede Mitarbeitende im #TeamRehasport bekam die Aufgabe, sich zu jeder Kollegin und jedem Kollegen ein, zwei oder drei Stärken zu notieren; und möglichst auch eine bislang unrealisierte – oder noch wenig realisierte – Stärke zu benennen. Aufgrund des sehr knappen Zeitrahmens blieb im Workshop nur Zeit, sich zur – aus der Perspektive des jeweiligen Kollegen oder der Kollegin – ‚unrealisierten Stärke‘ auszutauschen.

Auch hier war die Wirkung verblüffend. Ich habe selten eine solch‘ dankbare und berührte Runde im Arbeitskontext erlebt!

Aufblühen – auch an unerwarteten Orten

Ein schönes Beispiel, für das Aufblühen im wortwörtlichen Sinn, habe ich auf meiner Radfahrt ins Büro erlebt. Die alte Bundesstraße, die sich von Tübingen aus durch den Schönbuch Richtung Echterdingen schlängelt, wird seit einigem Jahren von einem vorbildlichen Fahrradweg begleitet. Da macht die Wegstrecke zur Arbeit oder wieder zurück nach Tübingen wirklich Spaß.

Was sich jedoch nicht vermeiden lässt, ist das Wachstum der Vegetation am Wegesrand mit zwei fast gegenläufigen Effekten. Zum einen verengt sich die freie Breite durch überhängende Grashalme und sprießende Pflanzen zum Teil auf einen Meter, was im Begegnungsverkehr bedeutet, dass die Halme immer ´mal wieder kleine Schnittwunden an Schienbein und Wade hinterlassen. Zum anderen genieße ich zum Tageseinstieg den Blick auf Blüten, die mir nur zum Teil geläufig sind.

Gestern auf der Rückfahrt habe ich erfreut festgestellt, dass die Begleitvegetation zurückgekürzt wurde und gleichzeitig immer wieder blühende Pflanzen stehengeblieben sind. Was für ein tolles Team der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg, das sich beim Mähen die Zeit nimmt, dem Aufblühen doch noch etwas Raum zu lassen! Für mich ein schönes Beispiel dafür, dass Aufblühen auch an unerwarteten Orten möglich ist. Ich freue mich jetzt schon auf meinen Arbeitsweg Morgen.

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