Agilität? Ein Potpourri an Ideen und Anregungen

In der Musik ist ein Medley ein bunter Melodienreigen. Im Zweifel eine Abfolge von Melodien ohne zwingenden inhaltlichen roten Faden. Das Buch von Summerer und Maisberger geht an dieser Grenzlinie zur losen Abfolge entlang. Doch haben bunte Reihenfolgen ja auch den Vorteil, unerwartete Entdeckungen zu ermöglichen.

Überblick und Ideen zu Praktiken der Agilität

Die Autoren wollen den Leser in seiner täglichen agilen Arbeit unterstützen. Und einen Überblick darüber verschaffen, was er noch alles unter dem Stichwort agiles Arbeiten anpacken könnte. Sie weisen darauf hin, dass reines Kopieren von Ideen nicht funktionieren wird. Es geht um das Adaptieren im eigenen Handlungsbereich.

Sehr breiter Überblick

Summerer und Maisberger gehen das Thema Agilität sehr grundständig an. Mit dem ersten Kapitel steigen sie in die Bedingungen der VUCA-Welt ein. Im zweiten Kapitel wird die Ist-Analyse der eigenen Unternehmenssituation angeregt. Was ist mein Ausgangspunkt für die Entwicklung hin zur Agilität? Das Ziel wird im Kapitel 3 mit Blick auf den Kunden fokussiert. Hier steht v.a. die Neukundengewinnung im Vordergrund. Mich hätten auch die Bestandskunden interessiert. Kapitel vier ist der gemeinsamen Wertbasis im Team gewidmet und im Kapitel 5 werden typische Frameworks und Herangehensweisen im agilen Kontext vorgestellt (Scrum, Kanban und DesignThinking).

Führungskraft als Coach im agilen Umfeld

Neue Techniken und Herangehensweisen haben natürlich auch ein verändertes Führungsverhalten (vgl. Kapitel 6) zur Folge. Hier favorisieren die Autoren das Konzept der Führungskraft als Coach. Die Beschreibung der verschiedenen Techniken bleibt dabei spärlich. Hier könnten Verweise auf weiterführende Literatur hilfreich sein. Dann würde auch die falsche Schreibweise von „Refraiming“ auffallen, die sich bei manchen Autoren durch die Sekundärliteratur zieht. Auch beim Thema Feedback könnte ich mir vorstellen, dass die Erkenntnisse der positiven Psychologie hilfreich sein könnten. Dann würde die Empfehlung viel stärker auf „Stärken stärken“ abstellen und weniger stark versuchen, beobachtetes Verhalten zu korrigieren.

Sind Team-Modelle/Team-Typen wirklich hilfreich?

Im Kapitel 7 lehnen sich die Autoren an das Seminarhandbuch zur Akkreditierung von INSIGHTS MDI. Hier könnte ich mir deutlich mehr Modelle zur Weiterentwicklung von Teamarbeit vorstellen. Ich denke z.B. an Agile Teams lösungsfokussiert coachen.

Den Abschluss des Buches bilden Kapitel über die Vor- und Nachteile des agilen Arbeitens und über die Transformation hin zur agilen Teamarbeit. Zu guter Letzt folgt die ultimative Aufforderung zum Start.

Mein Resümée: Die Autoren liefern wirklich einen breiten Themenstrauß. Vielleicht hätte etwas mehr Fokus und damit Vertiefung gutgetan, um die Umsetzungswahrscheinlichkeit zu steigern. Zumindest in den weiterführenden Literaturhinweisen vermisse ich das sehr.

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