Charakterstärken und Achtsamkeit – ein tolles Doppel
Peter Malinowski kennt sich aus, wenn er über Charakterstärken und Achtsamkeit schreibt. Zum einen ist er Professor für Kognitive Neurowissenschaften und Direktor des Masterstudiengangs „Positive Psychology and Wellbeing“ (UK, Liverpool John Moores University), zum anderen ist er praktizierender Buddhist, und von daher mit Achtsamkeit sehr vertraut.
Knappe Einführung in Charakterstärken
Auf den ersten 20 Seiten stellt der Autor das Konzept der Charakterstärken dar, um dann die 24 Stärken, die sich sechs Tugenden zuordnen lassen, sehr detail- und kenntnisreich zu beschreiben. Sehr anregend finde ich, dass jede Beschreibung einer einzelnen Tugend immer zwei Fragen mit beinhaltet. Zum einen sind dies Impulsfragen, die mich anregen, mit mir selbst und dieser Stärke durch Selbstbeobachtung noch vertrauter zu werden. Zum anderen sind dies konkrete Vorschläge für Aktivitäten, mit der konkreten Stärke mehr Praxiserfahrung zu sammeln. Dazu verwendet der Autor 90 Seiten – dieser Umfang ist wirklich gut investiert.
Und seine Hinweise auf den kostenfreien VIA-IS-Charakterstärken-Fragebogen und weitere Facetten von Charakterstärken runden den ersten Teil des Buches passend ab.
Achtsamkeit
Die Darstellung der Achtsamkeit nimmt deutlich weniger Raum ein, als die Darstellung der Charakterstärken. Die Botschaft des Autors: Erkenne möglichst deine Autopiloten, die dein Verhalten sehr häufig steuern. Und insbesondere: achte auf achtsame Kommunikation, und zwar nicht nur beim Sprechen, sondern auch beim Zuhören.
Achtsamer Umgang mit Charakterstärken
Dabei lädt ‚Achtsamkeit‘ geradezu ein, den eigenen Charakterstärken noch stärker auf den Grund zu gehen. In diesem Kapitel profitiert man als Leser von der offensichtlich umfangreichen buddhistischen Praxis des Autors. Seine Hinweise auf konkrete Aktivitäten, um das eine oder andere Thema besser kennenzulernen, sind praktisch unerschöpflich.
Mindfulness-Based-Strenghts-Practice-Programm
Auf die Gefahr hin, dass es wie ein Werbeblock wirken kann, stellt Malinowski im letzten Teil des Buches ein tolles Programm vor, um meine Stärken in acht Wochen noch besser kennenzulernen.
Für mich ein Buch, das ich die nächste Zeit noch intensiver durcharbeiten werde. Vor allem die Vorschläge zu den mal ‚großen‘ und mal ‚kleinen‘ Aktivitäten. Hier bin ich schon auf meine Key-Learnings zu meinen Stärken gespannt.
