Spannungsfelder – Dem Buch spürt man 30 Jahre Change-Erfahrung an

Martin Claßen ist seit 30 Jahren im Feld des Change Managements aktiv. Mit diesem Buch ist ihm wirklich ein guter Wurf gelungen. Warum? Er gibt keine einfachen Antworten, sondern zeigt Spannungsfelder auf, in denen ich mich beim Change zu verorten habe. Sei es zur Selbstvergewisserung, sei es zur Kurssteuerung und -korrektur.

Im Change-Prozess die Spannungsfelder selbst verorten

Der ganze Inhalt des Werkes findet sich bereits in der Grafik auf S. 7. Sind mir die Spannungsfelder, die in dieser Grafik dargestellt sind, bewusst und kann ich mich in meinem Change-Prozess in diesen Spannungsfeldern selbst verorten und bei Bedarf nachsteuern? Wenn ja, dann lohnen sich die nachfolgenden gut 200 Seiten kaum; wenn nein – und das dürfte bei praktisch allen Lesern und Leserinnen der Fall sein, dann unbedingt weiterlesen!

 

Die Ist-Situation in der Vielzahl ihrer Facetten wahrnehmen

Dem Autor gelingt es, durch die ausführlichen Fallbeschreibungen, die dazu passenden Leitfragen und eingeschobenen Fragen zur Selbstreflexion auf wunderbare Art und Weise, den Blick des Lesers auf die Phänomene und Vielfalt der Spannungsfelder im Change Management zu weiten. Seine Hypothese: genau dieses Aufweiten der Perspektive ist die Grundlage, auf der die Veränderung dann situativ gestaltet werden kann; so auch der Untertitel des Buches. Durch die Erfahrungen und Empfehlungen, die jedes Kapitel zu einem Spannungsfeld abschließen, gibt er klare Hinweise, auf was bei der Gestaltung von Veränderungen zu achten ist.

 

Selbst denken bleibt für gelingendes Change Management die Grundvoraussetzung

Auch wenn man beim Lesen verführt ist, die Erfahrungen und Vorschläge des Autors aufgrund seiner Erfahrung und Eloquenz eins zu eins zu übernehmen, gerät man bei der Lektüre doch nie wirklich in diese Gefahr. Das Buch ist eine fundierte Einladung zur Selbstreflektion und dazu, für sich selbst den eigenen Weg herauszuschälen, der zu den Mitarbeitern und Führungskräften, dem bevorzugten Führungsstil und dem Veränderungsziel am passendsten zu sein scheint. Mehr kann seriöserweise ein Buch auch nicht leisten. Insofern ein klarer Lesetipp – auch für hoch Change-Erfahrene!
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