Buchbesprechung – die Irrtümer der Komplexität

Die Irrtümer der Komplexität -Buchempfehlung

Buchbewertung Komplexität Stephanie Borgert

Komplexität für Manager zum Weiterdenken

Die Autorin ist Rednerin, Beraterin und Coach. Mit ihrem Werk will sie:

–       Über die Entstehung von Irrtümern aufklären

–       Aufzeigen, warum wir den Irrtümern erliegen; das hat etwas mit unserer Persönlichkeit zu tun

–       Erkenntnisse gewinnen, wie wir mit steigender Komplexität umgehen können

 

Den Transfer auf den eigenen Alltag überlässt sie der Leserin/dem Leser. Mich hat dieses Vorhaben sofort neugierig gemacht und ich habe deshalb zu diesem Buch gegriffen.

Zu Beginn entfaltet Borgert auf gut 20 Seiten die Facetten der Komplexität, um dann der Reihe nach neun Irrtümer der Komplexität durchzugehen:

1.    Vereinfachung führt zum Erfolg

2.    Komplex ist gleich kompliziert

3.    Die Experten werden es schon richten

4.    Wir dürfen keine Fehler machen

5.    Gute Planung ist alles

6.    Viele Daten sorgen für Durchblick

7.    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

8.    Konkurrenz belebt das Geschäft

9.    Einer muss sagen, wo es langgeht

Aus meiner Beratungsarbeit in Betrieben sind dies alles Slogans, die ich von unterschiedlichen Vorständen und Führungskräften kenne.

 

Natürlich ist dann der Ruf z.B. nach einer „fehlerfreundlichen Kultur“ nicht weit. Die Autorin führt zum Irrtum Nr. 4: „Wir dürfen keine Fehler machen“ folgendes aus: Wir kommen nicht um Fehler herum. Sie kommen vor. Der gewohnte Reflex – Naming, Blaming, Shaming – führt da nicht weiter. Die eingestreuten Erfahrungen von Malu Dreyer oder Michael Jordan machen das mehr als deutlich. Es bleibt also nur übrig, den aktiven Umgang mit Fehlern einzuüben. Borgert schlägt vor, nicht vor allem auf die Analyse zu setzen, sondern auf den Dreischritt von Ausprobieren, Wahrnehmen und Reagieren. Also kontrollierte Experimente durchzuführen. Denn wenn wir keine Fehler machen, können wir Komplexität nicht meistern. Ausfallsicherheit, also Fehlervermeidung ist damit nicht das erste Ziel, sondern die Kosten von Fehlern gering zu halten. Die Autorin bündelt die Erkenntnisse in den Grundprinzipien für „Safe-Fail-Experimente“:

1.    Führen Sie kleine, aussagekräftige Experimente durch.

2.    Erwarten und produzieren Sie Fehler.

3.    Führen Sie verschiedene Experimente im selben Kontext durch.

4.    Führen Sie ein Experiment in verschiedenen Kontexten durch.

5.    Definieren Sie klare Bedingungen für Erfolg und Misserfolg eines Experimentes.

6.    Führen Sie Experimente parallel durch, nicht sequentiell.

 

Die Empfehlungen von Borgert zum Umgang mit Fehlern haben mich an die Grundprinzipien von „Effectuation“ und „Verbesserungs-Kata“ erinnert. Hier hätte ich mir entsprechende Verweise vorstellen können. Zum Abschluss des Irrtums Nr. 4 fasst die Autoren die wichtigsten Punkte kurz zusammen – die optimale Ausgangslage für die eigenständigen Transferüberlegungen.

 

Ich fand das Buch sehr einfach und kurzweilig zu lesen. Meine Reflexionspausen haben die Lesezeit dann doch verlängert. Für den Transfer blättere ich immer wieder einzelne Kapitel auf, um die Anregungen weiter wirken zu lassen. Fazit: Anregung zum Selberdenken geglückt!

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