Endlich wieder konzentriert arbeiten!: Wertschöpfung im digitalen Zeitalter wirklich, wirklich neu denken.

Das Buch von Vera Starker und Matthias Schneider ist ein super Workbook für konzentriertes Arbeiten im Unternehmen. Meine Bewertung: 5 Sterne.

Wofür ständige Unterbrechungen?

Was passiert eigentlich, wenn wir uns beim Arbeiten fortlaufend gegenseitig unterbrechen? Wie wirkt sich das auf unsere Konzentration und unsere Leistungsfähigkeit aus? Kann es da nicht andere Wege geben?

Irrsinn ständiger Unterbrechungen

Cal Newport hat es einmal auf den Punkt gebracht: „Wenn das Gehirn die Maschine der Kreativ-, Dienstleistungs- und Technologiebranche ist, warum unterbricht man es dann ständig, statt es in Schwung zu bringen?“ (S. 6). Mit dem Workbook wollen Vera Starker und Matthias Schneider Wege aufzeigen, die dazu beitragen können, bei der Arbeit fokussiert zu bleiben. Sie nennen das Gesamtset „The Focused Company“ kurz „TFC“. Wie kann das gehen? Was sind die Geheimnisse einer TFC? Und wie gehe ich mit den möglichen Hindernissen auf dem Weg zur TFC um? Hier Antworten zu geben, ist das Anliegen des Autorenduos.

Fokuszeiten, um Unterbrechungen und fragmentiertem Arbeiten zu begegnen

Der Status quo in den Betrieben ist von häufigen Unterbrechungen gekennzeichnet. Sei es aufgrund der räumlichen Organisation (Stichwort Großraumbüro) oder der Ablauforganisation (Stichwort ständige Erreichbarkeit). Diese Unterbrechungen führen zur Fragmentierung der Arbeitsabläufe. Die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit unseres Gehirns sind klar: Der Output sinkt. Das Mittel der Wahl ist also Fokuszeit! 

Fortlaufende Kollaboration oder Intervallkommunikation?

Die Mär der ständigen Kollaboration forciert häufige Unterbrechungen. Das Mittel der Wahl: Kollaborationszeiten reduzieren. Frei nach dem Motto: „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“.

Inventur als Ausgangspunkt

Liest man die Beschreibung der aktuellen Arbeitswelt, kann man den beiden Autorinnen nur zustimmen. Sie schlagen zusätzlich eine Inventur des Mitteleinsatzes und der Wirkung der verwendeten Technik im Unternehmen vor. Somit kann Jede*r genügend Ansatzpunkte zur Verbesserung finden.

Auch Meetings besitzen Optimierungsoptionen

Natürlich bleiben auch die zahlreichen Meetings nicht außen vor. Hier lässt sich ein zweifaches Phänomen feststellen:

  • Es gibt zu viele Meetings und
  • die vorhandenen Meetings sind nicht produktiv genug.

Auch hier setzt TFC mit einer kurzen Analyse an. Ist ein Meeting das richtige Format für diesen Sachverhalt? Sind die richtigen Leute an Bord? Sind die Inhalte des Meetings so aufbereitet, dass sie wirklich Interesse wecken? Stimmt die Zeitdauer? Ist die Konzentration beim Meeting oder beim Laptop, Smartphone o.ä.? Und natürlich: je größer ein Meeting, je stärker lädt es zur Selbstdarstellung ein. Die Autoren verweisen dazu auf die Zwei-Pizzen-Regel bei Amazon: Kein Meeting mit mehr Teilnehmenden, als von zwei Pizzen satt werden.

Die Meeting-Guidelines von TFC sollten routinemäßig die Selbstreflexion unterstützen (vgl. S. 68).

Führung – Verantwortung – persönliches Verhalten

Starker und Schneider machen deutlich, dass es ohne eine veränderte Art von Führung nicht möglich sein wird, wirklich fokussiert zu Arbeiten und diesen Arbeitsstil unternehmensweit zur Entfaltung zu bringen. Es geht darum, als Führungskraft die Verantwortung wirklich dort zu lassen, wo sie hingehört – bei den Mitarbeitenden; und darum, dass die Einzelnen Verantwortung auch wirklich übernehmen. Dazu bietet das Workbook zahlreiche Hinweise, Checklisten und Einladungen zur Selbstreflektion an.

Digital Detox ist Unsinn!

So eine Kapitelüberschrift. Dabei geht es um einen guten Umgang mit den digitalen Optionen, nicht um ein Entweder-Oder. Es geht um Ruhephasen, Ruheräume, um einen guten Wechsel hin zu einer hirngerechten Arbeits- und Erholungsweise. Digitaler Präsentismus ist vielmehr das Gegenteil sinnvollen Verhaltens.

Fahrplan zur TFC

Im Teil 2 des Workbooks findet sich der konkrete Fahrplan hin zur TFC. Naturgemäß sehen die Details in jedem Unternehmen etwas unterschiedlich aus. Doch der sehr praxisnahe Fahrplan hilft, den eigenen Entwicklungsweg zu identifizieren. Das beigelegte TFC-Krisenmodell mit dem Fahrplan durch die Krise zur maximalen Produktivität nach dem Lockdown rundet das Werk ab. Unbedingter Lesetipp!

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