Was trägt wirklich?

Was bringt´s? So startet Heiner Wilmer (katholischer Priester und Bischof von Hildesheim) seinen kleinen Band. Eigentlich sollte die Botschaft für ihn klar sein: Es geht darum, die Botschaft von Hoffnung und Liebe zu glauben. Doch leider wird es im Alltag immer wieder deutlich – so einfach ist das nicht.

 

Der Autor beginnt seine Betrachtungen anhand einer alltäglichen Szene in Hildesheim, bei der er einen Mann singen hört („Die Gedanken sind frei,…“). Auf beinahe beiläufige Art versteht er es, über Corona und Charles Bukowski („What Matters Most is How Well You Walk Through the Fire“) zu mystischen Erfahrungen im Rahmen seiner Exerzitien und verschiedenen Alltagssituation zu kommen.

 

Sein Verständnis des Gottvertrauens fasziniert. Gott ist ein Enabler, jemand der mich befähigt. Gottvertrauen befähigt mich, „Freude und Hoffnung zu leben und Leid zu ertragen, anderen zu helfen, mitzuleiden. Gottvertrauen ist sich enablen zu lassen“ (S. 52f). Gottvertrauen und Selbstvertrauen fallen damit zusammen. Dieses Vertrauen ist nichts Statisches, nichts, was wir mit einem beständigen Ja erleben. Zum Glauben gehört auch das Nein, das sich nur im Mich-darauf-einlassen zu einem Vielleicht wandeln kann, vielleicht…

 

Wilmer gelingt es in seinen kurzen Episoden aus seinem Alltag, die mystische Suche nach dem, was uns trägt, aufleuchten zu lassen. Damit lädt er uns als Leser*in ein, uns selbst auf die Entdeckungsreise zu machen. Das Buch ermutigt, doch das Einlassen auf die Entdeckungsreise mit aller Unsicherheit bleibt in der Verantwortung des Einzelnen. Ich finde, das Buch ist eine gut gelungene Einladung für alle, die einen eher episodischen und assoziativen Stil lieben.

 

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