Erfolgreiche Teams in der Selbstorganisation: Sechs Aufgaben, damit Teams arbeitsfähig werden – und welche Rolle Führung dabei spielt

Das Buch von Babette Julia Brinkmann und Karl Schattenhofer fasst Wissenswertes und Erfahrungsbewährtes für selbstorganisierte Teams zusammen. Meine Bewertung: 5 Sterne.

Grundlage dieses Buches bildet eine Studie mit neun verschiedenen Teams und deren Führungskräften. Fünf verschiedene Organisationen haben an dieser Studie teilgenommen. Das klingt zuerst einmal nach viel Theorie und Forschungsergebnissen, gestaltet sich dennoch erstaunlich praxisnah.

Gruppe oder Team?

Das erste Kapitel widmet sich der Frage, was eine Gruppe von einem Team unterscheidet, und stellt die sieben Merkmale eines Teams ausführlich vor. Zusätzlich liefert das erste Kapitel einen kurzen Rückblick auf Teams in Organisationen. Angefangen vom Hawthorn-Effekt bis zu agilen Teams. Die Einführung in die Studie bildet den Inhalt des zweiten Kapitels.

Überblick über Entscheidungsprinzipien in Gruppen

Im dritten Kapitel werden die Partnerorganisationen, in denen die Studie durchgeführt wurde, mit dem Fokus auf Elemente der Selbstorganisation kurz vorgestellt. Ein lesenswerter Exkurs: der Überblick zu Entscheidungsprinzipien in Gruppen. Dieser Überblick reicht vom Konsent-Prinzip über das gestufte Entscheidungsverfahren und der eigenmächtigen Entscheidung bis hin zur Mehrheitsentscheidung und dem Prinzip der Einstimmigkeit. 

Die sechs Teamaufgaben der Selbstorganisation

Im vierten Kapitel werden die in der Studie untersuchten Teams in kurzen Steckbriefen skizziert, um im fünften Kapitel auf den spannenden Punkt der sechs Teamaufgaben in der Selbstorganisation zu kommen:

  1. Mit den Außengrenzen umgehen
  2. Den Zusammenhalt wahren und für Kontinuität sorgen
  3. Der Zusammenarbeit eine Form geben
  4. Führungsaufgaben verteilen und mit Führung umgehen
  5. Mitgliedern als Personen einen Platz bieten
  6. Reflexion – Lernen aus den eigenen Erfahrungen

Die vielen Erfahrungen der einzelnen Teams machen dieses Kapitel so wertvoll. Wie genau gehen einzelne Teams mit ihren Außengrenzen um? Wie wird Führung organisiert? Vgl. dazu den sehr schönen Überblick auf S. 154. Und wie gehen die Teams in der Reflexion mit dem Spannungsfeld zwischen Offenheit und Tabu um?

Selbstorganisation fordert Führung – eine Führung, die stärkt satt stört!

Das sechste Kapitel widmet sich der Preisfrage, wie Führung in der Selbstorganisation gelingen kann. Das Fazit: „Das Besondere an Führung in der Selbstorganisation besteht darin, dass nicht vom Ziel her geführt werden kann. Weder weiß die Führungskraft, was wie getan werden muss, noch hat sie die Position, es vorzugeben. Ihre Aufgabe ist, die zu stärken, die wissen und entscheiden, was getan werden muss: die Teams“ (S. 183). Auch zu dieser Aufgaben bietet die Studie zahlreiche Praxiserfahrungen. Eine gute Orientierung in der Fülle der Ideen und Erfahrungen, bietet der Überblick über die Stufen der Selbstorganisation (S. 204). 

Teams in der Selbstorganisation = eine fortwährende Lernreise

Allen, die sich mit dem Thema Teams in der Selbstorganisation intensiver auseinandersetzen wollen, sei dieses Buch unbedingt ans Herz gelegt. Es bietet Erfahrungen aus neun verschiedenen Teams mit ihrer Lernreise zur Selbstorganisation. Auch wenn es die persönliche Lernreise nicht ersparen kann, braucht man doch nicht alle Lernerfahrungen selbst aufs Neue zu machen. So kann man sich als Team oder Führungskraft einige Lernschleifen ersparen.

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