Heilung – Bildung – Identität

Afrikanische Impulse für die westliche Welt

Tagung am 13. und 14. November 2015 in Tübingen

Afrika kämpft noch immer um seine eigene Identität. Die kirchliche Initiative Budikadidi, „Schule der Selbstständigkeit“ in Tshikapa (Demokratische Republik Kongo) hat zum Ziel, das „Conscience Noire“, das schwarze Bewusstsein d.h. die eigene Identität zu stärken und zu fördern.

Das Bewusstsein für die eigene Identität ist die Voraussetzung für Selbstentwicklung. Dieser Bedarf ist in Deutschland, nicht nur aufgrund der aktuell bei uns ankommenden Flüchtlinge, sondern auch aufgrund der Globalisierung unserer Wirtschaft ein herausforderndes Thema. Wie lernen junge Arbeitnehmer/-innen ihre eigene Identität zu finden, zu entwickeln und zu stärken?

Die Tagung möchte den Austausch und das gegenseitige voneinander Lernen fördern. „Wir wollen weg kommen von der Mentalität, dass nur ´die Europäer´ ´den Afrikanern´ etwas zu geben hätten, und hinkommen zu einer Haltung des voneinander Lernens, des Hörens, der Achtung und des Respekts. Gerade in Zeiten der Flüchtlingssituation in Europa scheint uns – neben aller Bedeutung aktueller Soforthilfe – die Entwicklung einer solchen Haltung, die die Würde des Anderen, des Fremden achtet und sich selbst in Rolle des Empfangenden stellt, als wesentliche Voraussetzung für eine echte Begegnung“ so die Veranstalter.

Im Rahmen der Tagung“ Bildung – Heilung – Identität“ werden 15 Gäste (Bischöfe, katholische Theologen, Lehrer/-innen, Erzieher/-innen und Heilerinnen) aus dem Kongo bzw. mit kongolesischer Herkunft ihre Arbeit und Wirkungsweisen beschreiben. Am Beispiel Heilung werden zwei traditionelle afrikanische Heilerinnen beschreiben, wie Identität durch eine Harmonisierung grundlegender menschlicher Dimensionen wieder erlangt werden kann. Am Beispiel Bildung werden die Gründer und Aktiven der Initiative Budikadidi beschreiben, wie sie das Herausbilden der eigenen Identität, angefangen von der Arbeit in der Geburtshilfestation über Schule und berufliche Ausbildung bis hin zur Hochschulausbildung fördern.

Erzbischof emeritus Monsignore Emery Kabongo Kanundowi (ehemaliger Privatsekretär von Papst Johannes Paul II) wird berichten, wie es durch die Aufforderung von Johannes Paul II, die Aspekte der regionalen Kulturen in die Messe zu integrieren, 1988 zur Schaffung des kongolesischen Ritus in der katholischen Kirche kam.

Im Rahmen der Tagung wird am 14. November um 18.30 Uhr ein Gottesdienst nach kongolesischem Ritus in St. Johannes stattfinden. Zelebrant: Erzbischof Kabongo Kanundowi. Der Gottesdienst wird durch den Chor Bondeko (aus Stuttgart) musikalisch begleitet.

Die Tagung wird von der Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät, in Kooperation mit der Kirchengemeinde St. Johannes in Tübingen und der Seelsorgeeinheit Aidlingen, Ehningen und Gärtringen veranstaltet.

Zum Entstehungshintergrund der Tagung

Seit ca. zwei Jahren trifft sich in Gärtringen und Tübingen ein Kreis von Deutschen mit Christinnen und Christen, die sich um einen Austausch mit Menschen in Afrika bemühen. Konkret geht es um den Kongo und eine Initiative in der Diözese „Luebo“ im Süden des Kongo mit dem Namen Budikadidi, „Schule der Selbstständigkeit“. Dieses Bildungsprojekt, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, hat unsere Aufmerksamkeit erweckt. Je mehr wir darüber erfahren, desto mehr glauben wir, die aus Deutschland stammenden Teilnehmer/innen an diesem Gesprächskreis, dass wir viel von afrikanischer Bildung, afrikanischer Wege der Heilung, Spiritualität und der Art und Weise, wie Christen in Afrika das Evangelium leben, lernen können.

Das wichtigste Ziel dieses Kreises ist Austausch und gegenseitiges Lernen. Wir wollen weg kommen von der Mentalität, dass nur „die Europäer“ „den Afrikanern“ etwas zu geben hätten, und hinkommen zu einer Haltung des voneinander Lernens, der Hörens, der Achtung und des Respekts. Gerade in Zeiten der Flüchtlingssituation in Europa scheint uns – neben aller Bedeutung aktueller Soforthilfe – die Entwicklung einer solchen Haltung, die die Würde des Anderen, des Fremden achtet und sich selbst in Rolle des Empfangenden stellt, als wesentliche Voraussetzung für eine echte Begegnung.

Weiterführende Literatur zum kongolesischen Ritus.

Gerne bieten wir die Möglichkeit zum Gespräch mit den Referenten/-innen aus dem Kongo an.

Ansprechpartner: Stephan Teuber, stephan.teuber(at)loquenz.de.

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