Integrale Psychologie: Ein ganzheitlich–methodenoffener Ansatz von Rainer Eggebrecht

Ken Wilber hätte das anders geschrieben – trotzdem gute Einblicke

Beim Begriff „Integrale Psychologie“ denkt man eigentlich sofort an die Arbeiten von Ken Wilber. Wer sich dazu Vertiefendes mit diesem Band erwartet wird enttäuscht. Der Autor, renommierter Focusing-Ausbilder, lenkt die Erwartungen mit seinem Innentitel in eine andere Richtung: „Integrale Psychologie. Ein ganzheitlich-methodenoffener Ansatz mit präzisen Informationen, anregenden Beiträgen und wahrnehmungsorientierten Übungen der Focusing-Methode“. Diese Erwartung trifft er vollkommen! Und geht am Ende sogar noch hervorragend auf Ken Wilber ein!

Lesen – Wirken lassen – Ausprobieren

Was Eggebrecht wirklich hervorragend gelingt: kurze präzise Darstellungen der einzelnen Themen mit anregenden Übungen zum selbstständigen Erproben zu verbinden. Insofern ist dies ein Buch, bei dem sich eher betrachtendes Lesen lohnt. Die darstellenden Passagen sind erfreulich kurzweilig geschrieben und eigentlich sollte der/die Leser*in v.a. die Zeit nehmen, um die kurzen Impulse in der Praxis zu erproben. Hier lauern die wirklichen Entdeckungen!

Überblick über wichtige Themenbereiche

Nach einer kurzen Darstellung der humanistischen Psychologie und Erkenntnissen der Kommunikationspsychologie führt der Autor in wenigen Schritten ins Focusing ein. Angefangen vom vagen Gefühl hin zur klaren Empfindung. Daran schließen sich die thematischen Kapitel an: Grenzen, Träume/Fantasien, Beziehungen, Sinn, Teilpersönlichkeiten, Systemisches Denken, Entscheidung, Ängste/Traumata, Ich… Das Zusatzkapitel über Spiral Dynamics macht eindeutig neugierig auf mehr, was den integralen Ansatz von Ken Wilber betrifft.

Spiritualität aus integraler Sicht

Ich habe mich gefreut, dass Eggebrecht das Thema Spiritualität ausführlich aufnimmt. Schon das Zitat des Sufi-Meisters Alfredo zeigt auf, wie bereichernd sich ein spiritueller Weg gestalten kann.

Er skizziert diesen in vier Schritten:

  1. Man betet zu Gott
  2. Man betet mit Gott
  3. Man betet in Gott
  4. Man betet nicht mehr – dann ist es Gott, der in dir „betet“. (S. 93)

Obwohl das Kapitel über Spiritualität keine 20 Seiten umfasst, könnte man sich dafür einige Tage Zeit nehmen. Insofern wünsche ich allen ausreichend Muße, in dieses Büchlein einzutauchen und sich anregen zu lassen.

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Integrale Psychologie- Ein ganzheitlich–methodenoffener Ansatz von Rainer Eggebrecht

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