Joe Biden: Ein Katholik im Weißen Haus Von Maximilian Lutz

Wie der Glauben und die katholische Identität Joe Biden prägt

Joe Biden ist nach John F. Kennedy erst der zweite US-Präsident, der katholisch getauft ist. Zusätzlich bekennt sich Biden deutlich zu seinem Glauben und lässt diese Inspirationen und Überzeugungen immer wieder in seinen Reden durchscheinen und in sein Handeln einfließen. Insofern ist es spannend, zu lesen, in welcher Phase seines langen Lebens Biden welche Prägungen, Fragestellungen und Begegnungen erfahren hat, die für ihn durchtragen. Maximilian Lutz ist es gelungen, diese Facetten fachkundig und detailreich zu beschreiben.

Eindrückliche Fotos aus der Biografie Joe Bidens

Für den/die schnelle/n Leser*in genügt eigentlich der Blick auf die ersten Seiten. Dort findet sich eine kurze Auswahl von Fotos, die Biden im Kontext des Glaubens zeigen. Sei es bei der Erstkommunion seiner Schwester, bei der Vereidigung als Senator mit der Familienbibel, am Grab seiner ersten Frau oder in der Begegnung mit Papst Franziskus. Schon beim Betrachten der Fotos spürt man, wie wichtig Biden der Glauben ist.

Aus dem Glauben leben – Leid ertragen – Konflikte nicht scheuen

Neben der häufig umfangreichen Schilderung von glaubensprägenden Situationen sind vor allem zwei Aspekte in Bidens Leben inspirierend. Zum einen die Fähigkeit, mit Leid umzugehen. Sei es, wenn er selbst betroffen ist, wie beim Verlust seiner ersten Frau oder seines Sohnes. Sei es im Trost spenden, wenn andere in seiner Umgebung von Leid geplagt sind. Gleichzeitig arbeitet der Autor aber auch klar heraus, dass der Glauben und die katholische Glaubenslehre allein nicht ausreichen, um das Amt des Präsidenten der USA wirklich ausfüllen zu können. Hier braucht es eine weitere Offenheit. An Bidens Position zum Schwangerschaftsabbruch wird das deutlich.

Wie Biden seinen Glauben als Politiker zeigt

Im letzten Kapitel des Bandes geht der Autor explizit auf Situationen ein, in denen Biden als Politiker seinen Glauben deutlich zeigt. Offensichtlich brauchte es erst eine Einladung zur Rede an der Washingtoner Georgetown University 1992, die Biden dazu motivierte, auch in Reden und seiner Politik deutlicher auf seinen Glauben einzugehen. Die Frage, die er mit seiner Rede 1992 gegenüber den Studierenden beantworten sollte, lautete: Wie hat der katholische Glauben mein politisches Denken geprägt?
Im Präsidentschaftswahlkampf 2020 war von dieser Vorsicht, über den Glauben in der Öffentlichkeit zu sprechen, nichts mehr wahrzunehmen.

Das Büchlein ist kurzweilig zu lesen und gibt einen guten Einblick in Bidens Glaubensbiografie. Ich hätte mir vorstellen können, den politischen Rahmen noch deutlicher zu thematisieren. Auf jeden Fall lesenswert!

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