Krisen haben immer zwei Seiten: Gefahren und Chancen!

An einer Bürotür ist mir folgendes Plakat ins Auge gestochen:

Krise als Aufforderung zur Entscheidung

Mir war das Verständnis einer Krise aus dem Drama vertraut: „Im Drama wird der Moment als crisis bezeichnet, wenn der Held auf dem Höhepunkt des dramatischen Konflikts durch eine bestimmte Entscheidung seine Handlungsfreiheit und damit andere mögliche Handlungsoptionen aufgibt und so den Umschwung der Handlung (die Peripetie) einleitet“ (https://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=7711). Insofern habe ich die letzten zwölf Monate als Aufforderung verstanden, unsere strategischen Entscheidungen erneut auf den Prüfstand zu stellen und ggf. neu zu justieren. Z.B. erleben wir, dass heute die Bereitschaft, sich mit Themen wie Leadership 4.0 (vgl.https://leadershipviernull.de) auseinanderzusetzen, in der Zwischenzeit deutlich größer ist, als wir es vor gut vier Jahren erlebt hatten. Damals hatten wir versucht, das Thema in der Führungskräfteentwicklung zu platzieren. Die Resonanz war sehr verhalten, sodass wir das Programm leider nicht durchführen konnten…

Keine Chance ohne Gefahr/Angst

Das chinesische Verständnis von Krise erweitert für mich den Begriff der Krise im Sinne des Dramas äußerst nutzenstiftend. Aus der Change Management-Beratung ist uns das Phänomen, dass Veränderung immer auch als Gefahr empfunden werden kann, vertraut. Schon alleine der Gedanke, dass ich vom Vertrauten zumindest zum Teil Abschied nehmen soll, ohne genau zu wissen, wie das Neue exakt sein wird, erzeugt Ängstlichkeit. Genau deshalb ist ja das gemeinsame attraktive Zukunftsbild, die Vision bzw. der Nordstern so ungemein wichtig.

Angst nicht verdrängen, sondern produktiv nutzen

Entgegen der Aufforderung auf dem Plakat, die Angst aus der Krise zu nehmen, würde ich allerdings die Angst nicht verdrängen. Sondern ganz im Gegenteil. Wir machen gute Erfahrungen damit, die Angst zu thematisieren! Und zwar in dem Sinne, dass dieser Angst auf den Grund gegangen wird. Allerdings nicht mit Fragen wie „Durch was wird diese Angst verursacht und wie können wir diese Ursachen abstellen?“ Sondern lösungsfokussiert: Auf was möchte uns diese Angst für die Zukunft hinweisen? Was sollten wir beachten, um mit dieser Change-Situation möglichst produktiv umzugehen? Die Angst wird sozusagen für die Lösungserarbeitung utilisiert.

Angst als Zeichen von Vitalität

Angst kann auch ganz anders interpretiert werden! Wie wäre es, wenn wir Angst als ein Zeichen von Vitalität verstünden?

Dazu der indische Comedian Mr. Ramesh: https://www.youtube.com/watch?v=CDlILJoYA3E 😊.

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