Vielversprechender Titel – zahlreiche, häufig bekannte, Tipps

Seit über zwei Jahrzehnten ist der Autor für die Management- und Führungskräfteberatung FranklinCovey Co. tätig. Da er dort Managementverantwortung als Executive Vice President und Chief Marketing Officer trägt und den Webcast „FranklinCovey On Leadership with Scott Miller“ moderiert, ist sein Erfahrungsschatz zum Thema Leadership äußerst umfangreich. Das Buch ist gespickt mit Anekdoten aus seinem persönlichen beruflichen Werdegang, wie auch aus der Erfahrung von Franklin Covey.

30 Challenges, die die Selbstwahrnehmung erweitern

Man könnte das Buch für ein Halbjahres-Experiment nutzen. Jede Woche eine Leadership-Challenge, nach etwas mehr als einem halben Jahr wäre man um zahlreiche Erfahrungen und Erkenntnisse reicher. Ich selbst hatte mir im Expresstempo innerhalb von sechs Wochen für jeden Werktag eine Challenge vorgenommen – auch das funktioniert. Die Challenges sind um drei Themengebiete gruppiert:

  • Sich selbst führen
  • Andere führen
  • Resultate erzielen

Leadership-Tugenden erkennen und damit Erfahrungen sammeln

Eigentlich könnte man das Buch auch die 30 Leadership-Tugenden nennen. Im ersten Teil sind dies z. B.: Bescheidenheit zeigen, zuerst zuhören, Verpflichtungen eingehen und halten, Vertrauen schenken… Natürlich kann man dies als Appell verstehen, diesen Leadership-Tugenden gerecht zu werden. Der Autor versteht es eher als Einladung, mit diesen Leadership-Tugenden auf die Erfahrungsebene zu gehen.
Was beobachte ich an mir selbst? Wie denke ich darüber und wie verhalte ich mich tatsächlich? Wie reagiert meine Umgebung, meine Mitarbeiter*innen, wenn ich mich zu bestimmten Punkten anders als vielleicht gewohnt verhalte? Wie kann ich das für mich ungewohnte Verhalten verstetigen?

Leadership heißt tun

Der hohe Praxisbezug zeichnet dieses Buch aus. Es bietet konkrete Handlungsfelder an, in denen ich mein eigenes Handeln als Leader auf den Prüfstand stellen bzw. durch Selbstbeobachtung und gezieltes Erproben neuer Handlungsweisen verbessern kann. Das Buch ist somit für alle geeignet, die auf eine Entdeckungsreise bezüglich ihres Leadership-Handelns gehen möchten. Für diejenigen, die neben klassischem Storytelling zusätzliches Hintergrundwissen suchen, ist dieses Buch eher weniger geeignet.

Sehr stark auf FranklinCovey fokussiert

Schade finde ich, dass das Buch so stark auf die Welt von FranklinCovey fokussiert ist. Zum Teil wirkt es schon fast wie eine Werbebroschüre von FranklinCovey. Ich vermisse den Blick über diesen spezifischen Tellerrand hinaus, aber vielleicht ist es auch für einen Chief Marketing Officer eine zu hohe Anforderung 😉. Dann entstehen leider Sätze wie: „Dr. Covey hat den aus dem Griechischen stammenden Begriff ´Paradigma´ bekannt gemacht“ (S. 98). Diese Vereinnahmung des Begriffes ´Paradigma´ ist schade und falsch, da sich schon die antike Rhetorik oder in der Neuzeit Wittgenstein auf diesen Begriff beziehen. Und Thomas Samuel Kuhn hat sich in der Wissenschaftstheorie im letzten Jahrhundert eindrucksvoll damit auseinandergesetzt.

Trotz diesem leichten Beigeschmack ist das Buch aber auf jeden Fall lesenswert!

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