Mini-Handbuch Agiles Arbeiten für Coaches & Trainer; Mit Online-Materialien Von Horst Lempart

Persönliche Erfahrungen mit agiler Arbeit zu Papier gebracht

Agiles Arbeiten empfiehlt sich für alle Leser*innen, die an den Erfahrungen des Autors, der sich als „Persönlichkeitsstörer“ versteht, partizipieren wollen. Anders, als es der Begriff „mini-handbuch“ im Titel suggeriert, darf man kein Handbuch erwarten, in dem man die wichtigsten Dinge zum Thema agiles Arbeiten für Coaches & Trainer kurz nachschlagen kann. Das Buch ist eher eine Selbstreflektion des Autors über seine Erfahrungen mit agilem Arbeiten. Dies wird auch deutlich, wenn man im Vorwort intensiver einsteigt. Für ihn bleibt „Agiles Arbeiten (…) nicht einzelnen Personen oder Branchen vorbehalten, sondern ist eine Lebenshaltung“ (S. 9). Von „agiler Organisation“ zu sprechen, ist für den Autor eine Einschränkung. Ihm geht es um ein agiles Lebenskonzept in den unterschiedlichen Kontexten.

Was gehört alles zu Agil?

Im ersten Teil des Büchleins, stellt Lempart interessantes Hintergrundwissen und Erfahrungen zum Thema Agilität zur Verfügung. Angefangen mit der Kritik an der Substantivierung „Agilität“ über VUKA bis hin zum Bezug auf COVID-19 als Turbo für das Ankommen von Agilität „auch im letzten Lebenswinkel“. Er versteht dabei die agile Haltung als Antwort von Coaches und Trainer*innen auf die VUKA-Welt.

Agile Haltung praktisch leben

Der zweite Teil ist von der agilen Praxis geprägt. Hier trägt Lempart die unterschiedlichsten Ansätze zusammen, gut illustriert mit ansprechenden Schaubildern. Für die einen mag das Wiederholung von längst Bekanntem sein, das kann ich mir insbesondere bei gut ausgebildeten Coaches vorstellen, für die anderen eventuell anregende Impulse, ein noch wenig bekanntes Thema zu vertiefen. Dies kann ich mir z.B. bei der Unterscheidung zwischen „Veränderung“ und „Entwicklung“ gut vorstellen. „Fragen Sie Ihren Klienten, worin er sich entwickeln möchte und was er verändern will“ (S. 68). Die Antworten auf die beiden Dimensionen werden sicherlich nicht deckungsgleich sein. Ob die Ergänzung von VUKA zu VUKAD, wobei das D für Distancing steht, wirklich Sinn macht, bleibt der/dem einzelnen Leser*in überlassen.

Keep Agents und Change Agents

Im dritten Teil, unter der Überschrift „Halten wir fest“, kommt ein unerwarteter Impuls. Es geht um die Dynamik zwischen Bewahren und Verändern. Der Autor schlägt dazu vor, den Begriff des „Keep Agents“ einzuführen. Seine Job-Description: Er „achtet darauf, dass keine alten Zöpfe abgeschnitten werden, die nach wie vor attraktiv sind“ (S. 171).
Diese Anregung des Keep Agents, werde ich auf jeden Fall im Rahmen meiner nächsten Change-Beratung ins Spiel bringen!
Insgesamt bleibt mein Blick auf das Buch gespalten. Es mag interessante Anregungen bergen, doch drohen diese durch den assoziativen Stil der Darstellung in der Fülle unterzugehen.

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