Hiring by Attitude, not by Skills – In der Mitarbeiterauswahl entscheidet die Grundhaltung. Fertigkeiten kann man erlernen.

In der Beratung begegnet es mir immer wieder: Ein Mitarbeiter des Teams ist sehr gut ausgebildet und hochperformant, solange er nicht mit anderen im Team oder im Betrieb näher zusammenarbeiten muss.

Die Teamleitung hat Hemmungen, für diesen Mitarbeiter den Rahmen exakter abzustecken, da er ja sonst kündigen könnte. Und es würde voraussichtlich schwierig sein, einen neuen Mitarbeiter mit diesem hohen Qualifikationsprofil für diese Funktion am Markt zu finden. Zunehmende Reibungsverluste Richtung Team werden in Kauf genommen. Uns erreicht diese Situation dann in Form einer Beratungsanfrage zur Teamentwicklung oder zur Konfliktmoderation.

Haltung beeinflusst Verhalten und Verhalten beeinflusst Haltung der Mitarbeiter

Natürlich sind die beiden Ebenen der Persönlichkeit, Haltung und Verhalten, aufeinander bezogen und beeinflussen sich gegenseitig. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es für einen Mitarbeiter sehr aufwendig wird, auf Dauer ein Verhalten an den Tag zu legen, welches nicht wirklich seiner Grundhaltung entspricht.
Lässt er sich auf einen Lernprozess auf der Haltungsebene ein, dann kann sich dieser äußerst produktiv und anregend für ihn selbst und das Team entwickeln.
Wird hier jedoch kein Fortschritt erzielt, dann erweist sich die Haltung als die ausschlaggebende und handlungsleitende Ebene.
Mitarbeiter

 

Inkongruenz von Haltung und Verhalten wird auf Dauer zu aufwendig

Kann die Übereinstimmung von Haltung und Verhalten nicht durch einen – sicherlich zeitintensiven – Lernprozess hergestellt werden, bleibt aus meiner Beratungserfahrung nur der Schritt des Mitarbeiters aus diesem Belastungsgefüge heraus übrig. Denn nicht jede Person passt für jede Situation in jedem Unternehmen.
Auch wenn solch ein Trennungsprozess für alle Beteiligten nicht ohne Schmerzen abläuft, auf Dauer lohnt er sich.
Einerseits für den Mitarbeiter, der in einer neuen Arbeitsumgebung die Chance hat, mehr Kongruenz zwischen seiner Grundhaltung und dem gefordertem Verhalten zu erleben. Und andererseits für das Team, das sich nicht mehr im Klein-Klein der einzelnen Verhaltensweisen verliert, sondern auf die Gesamtausrichtung fokussieren kann. Mit der Gewissheit, dass ein klarer Nordstern (vgl. https://www.loquenz.de/effektivitaet-vor-effizienz/) und ein Handlungsrahmen dafür sorgen, dass alle im Team ihr individuelles Verhalten adäquat darauf einstellen können.

 

Und wer sich intensiver damit befassen will, hier der Literaturtipp zur Überschrift:
Hiring for Attitude: A Revolutionary Approach to Recruiting and Selecting People with Both Tremendous Skills and Superb Attitude von Mark A. Murphy

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