Mutig führen: Wie Sie in Ihrem Unternehmen die Lust auf Verantwortung wecken

Die „Kommunikationsgruft“ mit den Mitarbeiter vermeiden

Als Kommunikationsgruft bezeichnen die beiden Autor/-innen den Friedhof der Mitteilungen, die zwar mustergültig von der Unternehmensleitung oder Führungskräften gesendet wurden, aber leider vom Mitarbeiter nicht auf sich bezogen und erst recht nicht zu einer Reaktion oder gar entsprechendem Verhalten eingeladen haben. Wie solch eine Kommunikationsgruft im eigenen Betrieb oder in der Beratung von Kunden vermieden werden kann, diese Fragestellung ließ mich zum Buch greifen.

 

VUCA-World erfordert Mut von Führungskräften

Der Titel „Mutig führen“ ergibt sich aus dem Phänomen der volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen (Arbeits-)Welt. Hier können Führungskräfte keinem Masterplan mehr folgen, sondern es ist Führung gefragt, die einem Ritt durch´s Wildwasser ähnelt, dass man nicht mehr mit Sicherheit sagen kann, welches die nächsten Schritte sind, sich dies als Führungskraft selbst und dann auch seinen Mitarbeitern einzugestehen, das erfordert Mut!

 

Kluge Kommunikation als Basis

Das Wissen und die Intelligenz sitzt in den Köpfen der Mitarbeiterinnen. Dieses kann nur gemeinsam mit anderen im Unternehmen wirken. Und genau das erfordert nicht nur gegenseitige Information, sondern tatsächliche Kommunikation. Und genau hierzu liefert das erste große Kapitel zahllose praxisbewährte Hinweise und Instrumente.
Wobei die Autoren keine Erfolgsgarantie geben, sondern bewusst den Zielhorizont auf ein realistisches Maß beschränken, durch den Hinweis: „Nicht jede Person passt in jedes Unternehmen!“ (S. 61).

 

Spielräume entstehen innerhalb eines Rahmens für die Mitarbeiter

Aufgabe der Führungskräfte ist es, für die Mitarbeiter den Rahmen ihres Handelns bewusst zu machen oder ihn mit ihnen gemeinsam zu klären. Ist dieser Handlungsrahmen geklärt, dann können Mitarbeiter selbstbewusst und effizient ihre Rollen innerhalb dieses Rahmens ausfüllen.
Mitarbeiter und Führungskräfte

 

Grundhaltung der Führung: Wertschätzung

Ein klarer Rahmen ermöglicht auch klare Entscheidungskriterien für Handlungssituation und damit die Selbstkontrolle durch die Mitarbeitenden. Die Antwort der Führungskraft auf dieses Phänomen ist dann hoffentlich die Wertschätzung als Grundhaltung in der Führung. Wichtig dabei: „Die gleiche Wertschätzung aller Mitarbeitenden als Menschen. In ihrem Menschsein sind alle auf Augenhöhe – egal, welche Fähigkeiten ihnen mitgegeben wurden“ (S. 138). Dementsprechend sollten dann auch bei Entscheidungen, die das gesamte Team betreffen und nicht fachlicher Natur sind, auch alle das gleiche Mitspracherecht haben. Auch hier ist Mut der Führungskraft und Vertrauen in die Kompetenz der Mitarbeitenden gefragt.

 

Leicht aufzunehmen

Die Inhalte sind durch die Illustrationen von Michael Hüter und den einladenden Schreibstil von Domke und Granica so beschrieben, dass sie fast automatisch zum Transfer auf das eigene Führungsverhalten in der eigenen Organisation einladen. Hoffentlich wird das Buch von Vielen gelesen.
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