Ken Wilber für die Praxis anwendbar gemacht

Roger Schlegel ist ein „alter Hase“ beim Thema Personal- und Organisationsentwicklung. Dankenswerterweise leistet er mit diesem Werk einen sehr schönen Transfer der Grundideen Ken Wilbers auf den Bereich der Personal- und Organisationsentwicklung. Dabei gelingen ihm zwei Dinge sehr gut. Zum einen die prägnante Darstellung der Modelle und Konzepte z.B. bei den Themen Bewusstseinsentwicklung, Wahrnehmungsperspektiven, AQAL, Bewusstseinzustände… Zum anderen der Transfer auf Praxisfälle. Dabei nutzt er eine sehr gut verständliche Sprache, die durch entsprechende Visualisierungen unterstützt wird. Die angebotenen Übungen sowie zusätzliche online zur Verfügung gestellten Materialien runden dieses wohltuende Bild ab.

 

Schneller Überblick

Für einen schnellen Überblick zur Frage „Was bedeutet überhaupt integral?“ empfiehlt sich die Lektüre des Überblickskapitels zu Beginn. Auf 15 Seiten kann sich der/die eilige Leser*in hier die notwendigen Informationen besorgen. Zusätzlich erfährt man, welche Grundhaltung die integrale Perspektive prägt. Zum einen ist sie eine holistische, die sich zum anderen gleichzeitig einem evolutionären Prozess verpflichtet weiß. Und genau hier wird es spannend: Wie kann ich diese holistische Perspektive in Entwicklungsprozessen in Firmen und Organisationen nutzbringend einnehmen? Welche Techniken und Grundhaltungen werden dazu zur Verfügung gestellt? Wie sehen diese im konkreten Einsatz aus? Und zu welchen Ergebnissen können sie führen?

 

Die Praxisfälle

In den Praxisfällen im zweiten Teil des Werkes zeigt Schlegel auf, wie der konkrete Beitrag der integralen Perspektive aussehen kann. Z.B. in der Weiterentwicklung der Risikostruktur einer Bank. Wie kann ich mögliche Defizite in der Risikokultur entdecken und mit Hilfe welcher Maßnahmen diese Lücken schließen? Und ein angenehmer Nebeneffekt: die dauerhafte Selbststeuerung der Risikokultur zu ermöglichen. Indem mit Hilfe des Reifegradmodells die Spannungsfelder im Ist-Soll-Vergleich erarbeitet wurden, konnten diese mit Hilfe des Quadranten-Modells feingliedrig bearbeitet und Schritt für Schritt optimiert werden. Anregungen zu einem Werte-Assessment der gesamten Organisationseinheit schließen dieses Praxisbeispiel ab.

 

Fazit

Mein Fazit: ein rundum gelungenes Werk für alle, denen die Praxisanwendung am Herzen liegt und die Freude an sehr guten und knappen Einführungstexten in die wesentlichen Grundkonzepte der integralen Perspektive haben. Einen kleinen Optimierungsvorschlag kann ich mir nicht verkneifen: Ein Stichwortverzeichnis würde den Zugang noch leichtgängiger gestalten. Bei mir wird das Buch einen Stammplatz bei der Konzeption von Entwicklungsvorhaben erhalten.

 

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