Nicht auf Feedback warten, sondern Feedback gezielt holen

Ich war schon gespannt, was mit dem Pick-up Feedback gemeint ist. Mir ist Feedback zu geben als Aufgabe von Führungskräften vertraut, um einzelne Mitarbeiter*innen und Teams weiterzuentwickeln oder auch bei Missständen zu intervenieren. Mit dem Begriff „Pick-up“ könnte man an den Fahrzeugtyp denken, der aus amerikanischen Filmen vertraut ist, oder an etwas zum Thema Feedback, das mit dem sich konkreten Feedback einholen zu tun hat. Genau um dieses Sich-Feedback-Einholen geht es Tanja Föhr.

Feedback ist ein Führungsinstrument

Unter der Überschrift „Basics“ führt die Autorin in Feedback als eines der klassischen Führungsinstrumente ein. Wofür lohnt es sich als Führungskraft, sich mit dem Thema Feedback auseinanderzusetzen? Und wie kann ich Feedback geben? Und damit Feedback auch wirklich ankommen kann, sollte ich selbst als Feedbackgeber*in emotional dazu in der Lage sein. Das bin ich naturgemäß nicht, wenn ich noch zu sehr in den eigenen Emotionen in Folge des aufgetretenen Fehlers verhaftet bin. Der von der Autorin vorgeschlagene Selbsttest anhand der fünf Finger einer Hand, kann hilfreich für die Selbstregulation der Führungskraft sein (vgl. S. 19).

Erzähl mal, erkläre mal

Nur aus der Grundhaltung heraus, dass ich selbst nicht alles wissen kann, sollte ich als Führungskraft in ein Feedbackgespräch gehen. Mit den Worten „Erzähl mal, erkläre mal“ kann ich mir selbst Hilfestellung geben, wirklich im Zuhör-Modus zu sein und zuerst die Situation aus der Perspektive meines/r Mitarbeiter*in zu erfahren, bevor ich mir überlege, welches Feedback ich dazu geben möchte.

Feedback aktiv einholen

Unter der Überschrift „Die 5 Arten des Pick-up Feedbacks“ wird es dann richtig spannend. Die Autorin schlägt Methoden vor, wie ich als Mitarbeiter*in Situationen so gestalte, dass Kolleg*innen und Führungskräfte mir hilfreiches Feedback geben. Es geht dabei um Methodenhinweise aus den Bereichen: Training on the Job, Wertschätzung, Ratschläge, Coaching und Evaluation. Alles Bereiche, die vielen Leser*innen bereits vertraut sein dürften. Inspirierend sind die Details, wie Föhr bekannte Element methodisch zum Vorgehen im Sinne des Pick-up Feedbacks zusammenführt. Und dabei geht die Spannweite von einzelnen Kommunikationshinweisen bis hin zu Apps, die die Chance auf hochwertiges Feedback steigern.

Feedback-Fallen

Dankenswerterweise stellt die Autorin gegen Ende des Buches auf wenigen Seiten typische Wahrnehmungsmuster und -verzerrungen dar, die den Umgang mit Feedback abmindern können – wenn ich in eine solche Falle tappen sollte. Klar schützt das Wissen um die Fallen noch nicht automatisch davor, in eines solche zu geraten. Doch steigert das Wissen die Chance auf Selbsterkenntnis und beschleunigt den Lernprozess, mit einer solchen typischen Falle produktiv umzugehen. Gerade wegen der zahlreichen und detailorientierten Tipps wünsche ich dem Büchlein zahlreiche Leser*innen. Lernen kann damit einfacher werden und mehr Spaß machen!

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