Sich selbst loben – Stärken stärken

Nur wenn ich mich selbst loben kann, fällt es mir auch leicht andere zu loben.

Im Coaching eines Marktleiters in einem Baumarkt tauchte das Thema Freundlichkeit und Selbstlob auf. Hintergrund waren die Ergebnisse seines „VIA Inventar der Stärken“. Wir hatten dieses Instrument der Selbsteinschätzung genutzt, um zum einen seine Stärken zu identifizieren und zum anderen im Coaching zu reflektieren, wie er diese Stärken für sich noch weiter ausbauen und intensiver nutzen kann. Frei nach dem Motto der Positiven Psychologie: Stärken stärken! Für Führungskräfte ein bereichernder Weg, um das persönliche Wohlbefinden und damit auch ihre Führungswirkung zu stärken. Weitere Hinweise dazu finden sich auch in der Buchbesprechung zu Positive Leadership.

Im VIA Inventar der Stärken meines Coachées rangierten die Stärken „Freundlichkeit“ und „Dankbarkeit“ auf den eher hinteren Plätzen. Daraus entwickelte sich eine Reflexion, wie denn Freundlichkeit zu sich selbst und Freundlichkeit bzw. Dankbarkeit bezüglich anderen, nämlich den Mitarbeiter*innen im Verhältnis gesehen werden können.

Sehr schnell war klar: Wie Innen, so Außen. D.h. bevor ich Mitarbeiter*innen lobe, kann es eine gute Idee sein, die eigenen Fähigkeiten wertzuschätzen, ja sich selbst zu loben!

Eigenlob stinkt? –> Eigenlob stimmt!

Sich selbst loben? Da fällt einem natürlich sofort die auch im Schwabenland vorherrschende Zurückhaltung im Umgang mit Positivem ein. Wenn „net g´schompfe g´lobt g´nug ist“, dann wäre Eigenlob die unzulässig Steigerung desselben. Wer kennt nicht den Slogan: „Eigenlob stinkt“? Also hatte sich das weitere Gespräch im Coaching um den Themenkreis Selbstlob gedreht. Eine Idee war, in Anlehnung an das Dankbarkeitstagebuch (siehe auch: Pflichtlektüre für alle Coaches) ein Selbstlobe-Tagebuch zu erstellen.

Welche drei Dinge, Punkte, Themen oder Situationen fallen mir am Ende meines Arbeitstages ein, für die ich mich selbst loben könnte? Und idealerweise werden diese Selbstlobe kurz notiert, damit sich über die Vielzahl der Tage mein Unbewusstes daran gewöhnt, mit Lob umzugehen. Umso leichter fällt es mir dann auch, meine Mitarbeiter*innen zu loben – auch wenn es mir aus meiner eigenen Lebensgeschichte eher wenig vertraut ist.

Lob-O-Mat. Selbstlob konkret

Eine handfeste Umsetzung des Selbstlob und sehr schöne Idee, das eigenen Aufblühen zu unterstützen, ist mir beim Coaching vor Ort im Büro des Marktleiters aufgefallen. Neben seiner Bürotüre ist auf der Innenseite ein kleines Plakat mit der Aufforderung „Lob dich selbst“ mit einem Holzgestell angebracht. Es ist ein „EIGENLOBER“, ich würde die Apparatur als „Lob-O-Mat“ bezeichnen. Ein kleines Holzgestell, mit dem ich mir selbst auf die Schultern klopfen kann. Was für eine tolle Idee der Mitarbeiter*innen, ihren Chef bei seinem Aufblühen zu unterstützen!

Sich selbst loben

Vielleicht wäre dieser Lob-O-Mat eine kleine Veröffentlichung im Kontext der Positiven Psychologie wert. Ich bin gespannt … und überlege mir, in welcher Form ich diese Idee für mich selbst aufgreifen kann.

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