Kompakter Leitfaden, pragmatisch und alltagsnah

Die Grundthese des Autors: „Gut zu entscheiden kann man lernen“ (S. 12) hat mich beim ersten Blick ins Buch neugierig gemacht. Zwei Seiten später wird deutlich: „Unsere eigenen Denkweisen stehen uns oft im Weg“. Am Beispiel von schlechten Entscheidungen verdeutlicht Meissner, dass es dabei v.a. um Psychologie geht. Damit der Leser zu besseren Entscheidungen kommen kann, bietet der Autor sieben Strategien an; und zusätzlich noch den Joker Achtsamkeit.

 

Für alle, die sich bereits mit der Psychologie von Entscheidungen beschäftigt haben, ist bekannt, dass man die wissenschaftlichen Erkenntnisse hierzu auch sehr gut bei z.B. Daniel Kahneman, Richard Thaler oder Gerd Gigerenzer nachlesen kann. Das Verdienst des Autors ist es, diese umfangreichen Inhalte auf knapp 180 Seiten zu kondensieren und damit für den Praktiker zugänglich zu machen.

 

Die Strategien

Seine sieben Strategien sind schlicht:
  1. Identifizieren Sie die eigentliche Entscheidung
  2. Fragen Sie die richtigen Leute um Rat
  3. Finden Sie einen Kritiker und versuchen Sie ihn zu verstehen
  4. Stellen Sie Ihre Idee auf die Probe
  5. Schlafen Sie eine Nacht drüber
  6. Stellen Sie sich die Folgen ihrer Entscheidung in fünf Jahren vor
  7. Setzen Sie sich eine Deadline und treffen Sie die Entscheidung
  • Und als Joker: Seien Sie achtsam.

 

Mit diesen in der Summe acht Strategien ist eigentlich alles klar. Das wesentliche des kleinen Bändchens findet sich in den Details: Wie finde ich denn bei Entscheidungen z.B. bei den Punkt, den es eigentlich zu lösen gilt? Meissner verweist hierbei auf Peter Bregmann mit seiner einfachen Frage: „Wenn das Problem, das ich gerade lösen möchte, nicht das wahre Problem wäre, was könnte es sonst noch sein?“ (S. 56). Bingo – vielleicht quälen wir uns bei manchen Entscheidungen, die wir vor uns her schieben, einfach an der falschen Stelle und der eigentliche point of pain liegt ganz woanders?

 

Oder: Wie gehe ich mit den ewigen Kritikern um? Indem ich mir klar mache, wie positiv sich Kritiker auf den Entscheidungsprozess und die Entscheidungsqualität auswirken! Die Forschungen sprechen eine eindeutige Sprache. Es gilt Kritiker zugunsten eines guten Entscheidungsprozesses an Bord zu halten.

 

Für alle, die ihre Entscheidungen wirklich verbessern möchten, bietet der Autor nicht nur psychologische Informationen zur Psychologie der Entscheidung an, sondern auf den letzten Seite auch drei praktische Übungen für bessere Entscheidungen. Meine Erfahrung: bereits für diese Übungen lohnt sich die Lektüre – wenn Ihnen an der Umsetzung der Erkenntnisse gelegen ist…😊
Strategien

Aktuelle Bücher

Weitere Themen

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns!

Scroll to Top