Weihnachten – Same Procedure as every Year?

Wie wollen wir dieses Jahr Weihnachten gestalten?

Im Gespräch mit einer guten Freundin, deren Ehemann leider im Spätsommer überraschend verstorben ist, haben wir uns über die Frage unterhalten, wie sie dieses Jahr mit ihren drei Kindern Weihnachten gestalten möchte. Eines war für alle Familienmitglieder klar: Wir werden es nicht genauso machen, wie wir es bisher gemacht haben. Es muss anders werden, doch gleichzeitig gibt es auch liebgewordene Elemente, die sie als Familie gerne beibehalten möchten, auch wenn der Vater und Ehemann nicht mehr dabei sein wird.

Adventsroutinen?

Als ich am Abend, nach dem Gespräch mit der Freundin, die Nachrichten angeschaut habe, war v. a. die Frage virulent, ob die Weihnachtsmärkte durchgeführt werden sollten oder, um Corona einzudämmen, ob es nicht besser sei, auf die Weihnachtsmärkte zu verzichten. Die Diskussion war zum einen von der Frage geprägt, wie mit den bereits getätigten Investitionen umgegangen werden soll. Diese erinnerte an den „sunk cost fallacy“ den Trugschluss der versunkenen Kosten. In Kurzform: weil bereits so viel investiert wurde, sind die nachfolgenden Investitionen gerechtfertigt. Eine typischer Fall für Fehlentscheidungen, wie sie Richard Thaler in „Misbehaving: Was uns die Verhaltensökonomik über unsere Entscheidungen verrät“ (https://www.loquenz.de/buecher/verhaltensoekonomik-misbehaving/) sehr schön dargestellt hat.

Die zweite Richtung der Diskussion war die Frage, wofür die Weihnachtsmärkte stehen? Für Begegnung, für Einstimmung auf Weihnachten, für…

Advent – Advenire – Ankommen

Mich als Theologen hat diese Diskussion um die Weihnachtsmärkte zur Frage veranlasst, wo wir eigentlich, wenn wir die Weihnachtszeit und den Advent feiern, ankommen wollen. Nicht umsonst ist der Begriff Advent aus dem lateinischen „advenire“ (dt.: herankommen, ankommen) abgeleitet. Die Lichter des Adventskranzes in der Dunkelheit kann man auch als Vorboten des Weihnachtslichtes sehen. Profan gedacht ist eine Folge der Frage, wie mit Corona umgehen, die Frage: Wofür sind Weihnachtsmärkte gut?

Zurückziehen und sich auf sich selbst besinnen, um mit klarer Ausrichtung ins Neue zu starten

Ich wünsche mir, dass wir die Krise, die mit Corona und dem Umgang damit in den verschiedensten Facetten erleben, von uns genutzt werden kann, unsere Ausrichtung zu präzisieren. „Was ist mir wirklich wichtig? Wofür lohnt es sich wie initiativ zu sein?“

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gesegnete und zur Klärung beitragende zweite Adventswoche!

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