Wertschätzung – Ich bin mit mir selbst am strengsten

Wertschätzung – Ich bin mit mir selbst am strengsten

Gestern Morgen, als ich mit meiner Kollegin Kerstin Rieso den ersten Kaffee der Woche gemeinsam getrunken habe, sind wir auf das Thema Wertschätzung und Wohlwollen gekommen.

Wertschätzung zeigt Respekt vor und Verbindung zu meinem Gegenüber

Mit Wertschätzung verbinden wir in der Regel auch den Respekt, den wir für unser Gegenüber ausdrücken. Ohne Wertschätzung der Person laufe ich Gefahr, meine/n Kolleg*in lediglich als Rädchen im Produktionsprozess zu verstehen – und wenn ich nicht aufpasse – auch als solches Rädchen zu behandeln.

Und mit Wertschätzung drücke ich auch die Verbindung aus, die ich zu meinem Gegenüber wahrnehme. Damit stelle ich mich in den Dienst der gemeinsamen Sache, die wir versuchen zu erreichen oder herzustellen. Wir sind so auf Augenhöhe unterwegs und widmen uns gemeinsam unserer Zielsetzung. Es entsteht eine gemeinsame Anstrengung.

Wertschätzung auch für mangelhafte Ergebnisse?

Etwas kniffelig wird es, wenn die Anstrengung meiner/s Kolleg*in nicht zum erwünschten Effekt geführt hat. Wenn etwas schief gelaufen ist oder schlichtweg der Einsatzwille gefehlt hat. Wie gehe ich dann mit Wertschätzung um?
Unser Austausch bei einer Tasse Kaffee hat uns eher auf den Begriff des Verzeihens kommen lassen.

Verzeihen als Ausdruck des menschlichen Miteinanders

Verzeihen hilft mir, von der reinen Ergebnisorientierung weg zu kommen. Während Wertschätzung sich häufig auf das erreichte Ergebnis bezieht, steht mit Verzeihen die Person, der Mensch im Mittelpunkt. Verzeihen ist ein Miteinander von Mensch zu Mensch im vollen Bewusstsein, dass wir rein operativ im Moment nicht im erwünschten Zielkorridor sind. Verzeihen macht möglich, das Thema, den Anlauf, die Aktion nochmals neu zu starten, ohne im Alten, im Misserfolg verhaftet zu bleiben.

Sich selbst verzeihen – gelebtes Wohlwollen mir selbst gegenüber

Und richtig spannend wird es, wenn ich an meinen selbst gesetzten Zielen und Wertmaßstäben scheitere. Kann ich mir dann auch selbst verzeihen, mir mit Nachsicht begegnen? Kann ich mir selbst das entsprechende Wohlwollen geben, um einen neuen Anlauf nehmen zu können?

Denn natürlich ist klar, dass ich – nur wenn ich gegenüber mir selbst aus der Selbstabwertungsspirale herauskomme, also mir selbst verzeihen kann- , auch anderen verzeihen kann.

Es bleibt ein spannendes Thema. Mal schauen, welche Erfahrungen um den Themenbereich von Wertschätzung und Verzeihen in dieser Woche noch zum Vorschein kommen.

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