Wertschätzung, Wertschätzung, Wertschätzung…

Wertschätzung, Wertschätzung, Wertschätzung…

McKinsey hat 5774 Mitarbeiter*innen und 250 Führungskräfte befragt, um die Frage zu klären, warum Mitarbeiter*innen ihren Arbeitgeber verlassen. Das Ergebnis: Führungskräfte denken bei dieser Frage häufig an transaktionale Faktoren wie nicht adäquate Bezahlung und Work-Life-Balance. Für Mitarbeiter*innen hingegen stehen eher Beziehungsfaktoren im Vordergrund. Dies sind vor allem Wertschätzung durch die Führungskräfte und die Organisation.

Wertschätzung als erlebbarer Alltag

Mich haben die Ergebnisse der Befragung nicht erstaunt. Doch wundert es mich, dass diese Ergebnisse immer wieder in Befragungen zu tage treten. Es wäre doch so einfach, Wertschätzung im täglichen Miteinander zu leben. Das fängt bei der persönlichen Ansprache an, setzt sich in einem „Bitte“ und „Danke“ fort und steigert sich bis hin zu qualifiziertem Feedback. Meiner Erfahrung nach wird Wertschätzung auch in den meisten Führungsseminaren thematisiert und eingeübt. Doch scheint es immer noch nicht wirklich zum Selbstläufer zu werden. Und das obwohl Wertschätzung selbst für Schwaben hoch attraktiv sein sollte, da es keine Zusatzkosten verursacht.

Wertschätzungstagebuch, um sich selbst als Führungskraft auf die Schliche zu kommen

In der Positiven Psychologie ist es eine sehr wirkungsvolle Intervention, das Dankbarkeitstagebuch. Ich nehme mir am Arbeits-/Tagesende kurz Zeit, mir die Dinge aufzuschreiben, für die ich heute dankbar bin. Manche wählen anstelle des Tagebuchformates auch die Voicerecorder-Funktion ihres Smartphones. Hauptsache ich gewöhne mir an, täglich die Dinge wahrzunehmen, die in mir Dankbarkeit auslösen. Im Laufe der Zeit stelle ich dann fest, dass sich aus dieser Wahrnehmungsübung heraus eine veränderte Grundhaltung entwickelt.

Wie wäre es, wenn ich als Führungskraft ein Wertschätzungstagebuch beginnen?

Ich könnte mir am Ende eines Arbeitstages kurz Zeit nehmen, mir die Begegnungen im Arbeitsalltag zu notieren, die ich heute wertschätzen kann. Vielleicht denke ich dann sogar am Folgetag daran, dieser Wertschätzung gegenüber dem entsprechenden Mitarbeiter Ausdruck zu verleihen. Doch sollte ich mir dazu keinen Druck machen. Wenn die Analogie mit der Übung Dankbarkeitstagebuch klappt, dann wird sich automatisch immer stärker eine Grundhaltung der Wertschätzung in mir entwickeln und früher oder später auch zum Ausdruck kommen.

Ich fände das ein interessantes Experiment!

Und für alle, die der McKinsey-Befragung im Detail auf den Grund gehen wollen: https://mck.co/3jZXQQJ

Aktuelle Beiträge

Weitere Themen

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns!

Scroll to Top